Anwendungsgebiete
der (funktionellen) Elektrostimulation
Funktionelle Elektrostimulation (FES)
bei Inkontinenz
Zu den Ursachen für Inkontinenz gehören neben einer insuffizienten Beckenbodenmuskulatur nach Schwangerschaft, auch Verletzungen von Weichteil- und Nervenstrukturen z.B. als Folgen von Operationen.
Das STIWELL® mit (EMG-)getriggerter (Mehrkanal)-Elektrostimulation und Biofeedbackfunktionen bietet individuelle Therapieansätze, die vielen dieser Erfordernisse gerecht werden.
Therapieziele
- Wahrnehmungssteigerung der Beckenbodenmuskulatur
- Verbesserung der willkürlichen und selektiven Beckenbodenkontrolle
- Steigerung der Entspannungsfähigkeit der Muskulatur
- Förderung der muskulären Ausdauerleistung des Beckenbodens
- Unterstützung zur Verbesserung der Blasen- und Mastdarmkontrolle
- Reduktion der Miktionsfrequenz bei Dranginkontinenz bzw. neurogener Blasenüberaktivität
- Reduzierung lumbaler Rückenbeschwerden als Folge muskulärer und struktureller Dysbalancen im Urogenitaltrakt
Anwendungsgebiete
Betroffene mit
- Dranginkontinenz, Belastungs- und Mischinkontinenz (auch Kinder)
- Stuhlinkontinenz
- Senkungsproblematik
- Zustand nach Prostataektomie (Operation transurethral oder rektal)
- (neurogenen) Störungen wie Multipler Sklerose, Post Polio Syndrom, Rückenmarkserkrankungen, Sexualfunktionsstörungen
Drang- & Belastungsinkontinenz
Stuhl-
inkontinenz
überaktive
Blase
Inkontinenztherapie mit Elektrostimulation und Biofeedback
Die Therapie von Betroffenen mit Inkontinenz und Beckenbodendysfunktionen sieht neben der funktionell konservativen Therapie auch die FES und Biofeedbackanwendung vor. Die Ursachen für Inkontinenz sind sehr unterschiedlich. Hierzu gehört insuffiziente Beckenbodenmuskulatur nach Schwangerschaft mit Spontangeburten. Verletzungen von Weichteil- und Nervenstrukturen sowie der Sphinkter-Muskulatur können als Folge von Operationen oder Traumata im Urogenitaltrakt auch bei Männern auftreten. Neurodegenerative Erkrankungen können ebenfalls Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion verursachen. Das STIWELL® mit (EMG-)getriggerter (Mehrkanal)-Elektrostimulation und Biofeedbackfunktionen bietet individuelle Therapieansätze, die für die Inkontinenztherapie geeignet sind.
Zusatznutzen der FES-Therapie
Patienten mit Inkontinenz haben durch die möglichen Auswirkungen auf das partnerschaftliche, gesellschaftliche und berufliche Leben häufig einen großen Leidensdruck. Die FES und die visuellen Biofeedbackfunktionen bieten Betroffenen in vielen Fällen einen für ihr Problem spezifischen Therapieansatz. Die willkürliche Kontrolle der Muskulatur als ein gewünschtes Ergebnis der FES-Therapie ist eine Voraussetzung für eine wiedererlernte automatisierte und reaktive Spontanaktivität des Beckenbodens unter Belastung.
Die Möglichkeit einer Heimtherapie und die Motivation der Betroffenen zur Veränderung ihrer Situation führen zu einer guten Akzeptanz der Therapie. Sie lässt sich hervorragend mit der konservativen Beckenbodentherapie verbinden.
Überaktive Blase & Belastungsinkontinenz
Beckenbodentraining und Biofeedback sind sinnvoll bei der Behandlung der überaktiven Blase und Harninkontinenz, die Kombination aus Beckenbodentraining und Elektrostimulation ist die wirkungsvollste Therapieoption. Diese Kombination kann wirksamer sein als Beckenbodentraining allein. Elektrostimulation afferenter Nervenstrukturen des N. pudendus zur Hemmung des Miktionsreflexes bei Detrusorüberaktivität kann vaginal über den Beckenboden (N. clitoridis), transkutan sakral oder über den N. tibialis posterior erfolgen.