STIWELL®
Anwendungsgebiete
für Neurologie & Orthopädie
Funktionelle Elektrostimulation (FES)
bei Nervenschädigung
Die FES ist in der Therapie gelähmter Muskulatur bei (Teil-)Denervation nach Nervenschädigung ein wichtiger Bestandteil. Eine möglichst frühzeitige Stimulation und eine strukturierte Vorgehensweise können sich positiv auf die späteren Bewegungskompetenzen der Betroffenen auswirken.
Therapieziele
- Förderung der Nervenregeneration (Reinnervation) und des Nervenwachstums
- Wiedererlernen von physiologischen Bewegungsabläufen und Erhalt der Bewegungsvorstellung
- Verbesserung funktioneller Bewegungsdurchführung
- Erhalt des Bewegungsgefühls
- Verhinderung oder Reduktion von denervationsbedingtem Muskelschwund (Atrophie)
- Erhalt der muskulären Bindegewebsstruktur
- Verhinderung von inaktivitätsbedingter Fibrosierung und Fettgewebseinlagerung
- Verbesserung der Durchblutung
Anwendungsgebiete
Betroffene mit
- Nervenschädigung, Paresen oder Plegie (Neurapraxie, Axonotmesis, operativ versorgte Neurotmesis) des N. radialis, N. ulnaris, N. medianus, N. peroneus, N. tibialis, N. femoralis, N. ischiadicus, …
- Nervenwurzelkompression (cervical und lumbal)
- Plexus brachialis Parese, Plexus lumbosacralis Parese
- Cauda Equina Syndrom
- Neuropathie (Polyneuropathie; CIP)
- Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
- Poliomyelitis
Fußheberschwäche
Paresebehandlung L4 (EMG)
Paresebehandlung S1 (EMG)
Denervierte
Muskulatur
Plexus lumbosacralis Parese
Plexus brachialis
Läsion
Nervenregeneration, Muskelaufbau und Unterstützung des Trainings von Alltagsbewegungen
Die Behandlung denervierter Muskulatur unterscheidet sich bezüglich Stromform, Frequenz und Impulsbreite von der Therapie innervierter Muskulatur. Bei ausgeprägter Denervation kann der Muskel mit dem STIWELL® direkt stimuliert werden. Die Stimulation kann sich jedoch im zeitlichen Verlauf durch mehrere Faktoren ändern. Ziel ist es, den Muskel bis zur Nervenregeneration in seiner Funktion zu erhalten. Bei zunehmender Reinnervation im Heilungsprozess kann das funktionelle Training mit EMG-getriggerten Programmen (eigenständige Stimulationsauslösung) begonnen werden.
Zusatznutzen der Therapie mit dem STIWELL® Elektrostimulationsgerät
Durch die Stimulation denervierter Muskulatur mit niedrigen Frequenzen kann nicht nur der Muskelaufbau, sondern auch die Reinnervation gefördert werden (Gordon & English 2016). Neben der reinen Muskelmasse sind jedoch auch der Erhalt und die Verbesserung der Struktur des Muskelgewebes bedeutend. Muskelstimulationen, die neben der Kontraktion auch einen Dehnungseffekt beinhalten, wirken nachweislich einer Fibrosierung und Fettgewebseinlagerung entgegen (Kern et al. 2010).
STIWELL® Nutzer berichten
Bettina
„Nach einem Sturz vom Pferd auf eine scharfe Kante wurde mein Oberarmknochen durchtrennt (subcapitale Humerusfraktur)… Durch den täglichen Einsatz des STIWELL® konnten die Muskeln soweit stimuliert werden, dass ich heute – 5 Monate nach dem Unfall – meinen Arm fast wieder so hoch heben kann wie früher. Ohne das Gerät wäre das bestimmt nicht möglich..."
Gordon, T., & English, A. W. (2016). Strategies to promote peripheral nerve regeneration: electrical stimulation and/or exercise. European Journal of Neuroscience, 43(3), 336-350.
Kern, H., Carraro, U., Adami, N., Biral, D., Hofer, C., Forstner, C., Mödlin, M., Vogelauer, M., Pond, A., Boncompagni, S., Paolini, C., Mayr, W., Protasi, F., & Zampieri, S. (2010). Home-based functional electrical stimulation rescues permanently denervated muscles in paraplegic patients with complete lower motor neuron lesion. Neurorehabilitation and neural repair, 24(8), 709-721.